Impotenz: Sport und Obst können schützen
Je älter der Mann, desto häufiger kämpft er gegen Erektionsstörungen. Eine Beobachtungsstudie zeigt, dass insbesondere flavonoidhaltiges Obst davor schützen könnte.
Erektionsproblemen (medizinisch erektile Dysfunktion, ED) liegen hauptsächlich gefässbedingte Störungen zugrunde. Das Alter einerseits, aber auch andere Faktoren wie Adipositas, Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes - also dieselben wie bei Herzkreislaufkrankheiten - gelten als Risikofaktoren.
Forscher der University of East Anglia, Grossbrittannien, und der Harvard University, USA, beobachteten über 25'000 Männer, die zu Beginn der Studie um die 60 Jahre alt waren und keine Erektionsstörungen beklagten, und untersuchten den Zusammenhang zwischen der Ernährung und allfällig auftretenden Potenzstörungen. Dabei nahmen sie insbesondere den Konsum flavonoidhaltiger Nahrungsmittel unter die Lupe. Frühere Studien hatten nämlich gezeigt, dass Flavonoide das Risiko für Herzkreislauferkrankungen und Diabetes senken können. Zu den flavonoidhaltigen Obstsorten gehören zum Beispiel Heidelbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Birnen, Äpfel. Auch im Rotwein sind Flavonoide enthalten.
In der zehnjährigen Beobachtungszeit stellten die Forscher tatsächlich einen gewissen Schutzeffekt von flavonoidhaltigen Nahrungsmitteln gegenüber Erektionsproblemen fest. Männer mit dem höchsten Obstkonsum zum Beispiel erkrankten 14% seltener an einer ED. In Kombination mit sportlichen Tätigkeiten senkte sich das ED-Risiko um gut 20%. Zusammen mit zusätzlichen Vorbeugemassnahmen wie Rauchstopp, Gewichtsabnahme und Vermeiden von Diabetes – alles gefässschützende Massnahmen – kann sich die Schutzwirkung noch weiter steigern.
Mit einer ausgewogenen Ernährung aus viel frischem Obst und Gemüse, genügend körperlicher Bewegung, normalem Gewicht, Verzicht auf Nikotin, ab und zu einem Glas Rotwein nimmt ''Mann'' selber einen positiven Einfluss auf die Gesundheit seiner Gefässe und damit auch auf seine Potenz, so die Forscher.
- Author: American Journal of Clinical Nutrition 2016; University of East Anglia - dzu
- 26.01.2016 - 13:27:33